Digitale Brieftaschen: Die Welt der Wallets im Kryptobereich

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August 29, 23

In den Tiefen der Digital Asset-Welt sind Wallets längst mehr als nur ein Begriff. Sie sind integraler Bestandteil jeder Krypto-Transaktion. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser digitalen Geldbörse?

Author: Katharina Zeuch

Der Schlüsselbund zur digitalen Brieftasche

Eine Wallet, also eine digitale Brieftasche, dient dem Verwalten von digitalen Währungen und Non-Fungible Tokens (NFTs). Eine Wallet wird geschützt durch ein kryptografisches Schlüsselpaar, bestehend aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Sie bietet Zugang zum eigenen Krypto-Vermögen und erlaubt das Senden und Empfangen digitaler Assets. 

Vergleichen lässt sich dies mit Ihrer Wohnanschrift: 
Ihre Adresse ist der öffentliche Schlüssel und ihr Haustürschlüssel ist der private Schlüssel. Sie teilen Ihren Freunden ihre Adresse mit und es ist bekannt, wo sie wohnen. Andere können durch Ihre Fenster schauen und sehen, welche Möbel Sie besitzen. Das ist auch mit ihrem öffentlichen Schlüssel der Wallet möglich: eine lange kryptische Adresse, durch die jeder ihre Wallet betrachten kann und durch die Transparenz der Blockchain auch sehen kann, ob sie bspw. Bitcoin oder Ethereum besitzen. 

Sie würden jedoch nicht auf die Idee kommen, anderen Ihren Haustürschlüssel zu überlassen. Dieser ist ihr privater Schlüssel und nur Sie sollen Zugang zur Wohnung haben. Bei einer Wallet ist es ähnlich. Der private Schlüssel zu Ihrer Wallet besteht aus 12 oder 24 zufällig ausgewählten Worten, die in der richtigen Reihenfolge genannt werden müssen. Jeder, der Ihren privaten Schlüssel kennt, kann theoretisch auf Ihre Digital Assets zugreifen.

schlüssel

Abbildung 1: Das Schlüsselpaar einer Wallet - öffentlich und privat

Hot Wallets und Cold Wallets

Wo aber findet man die sichere Ablage dieser so wichtigen privaten Schlüssel? Hierbei gibt es grundsätzlich zwei Arten von Wallets: die Hot Wallets und die Cold Wallets. Hot Wallets, wie beispielsweise MetaMask, bieten ihren Nutzern einen schnellen und einfachen Zugriff auf ihre Kryptowährungen, da sie ständig mit dem Internet verbunden sind. Doch genau dieser permanente Online-Zustand bringt auch einen Nachteil mit sich: Er macht sie anfälliger für Hackerangriffe.

Demgegenüber speichern Cold Wallets, wie die Hardware-Wallets von BitBox oder Trezor, den privaten Schlüssel offline. Dies verschafft ihnen eine robuste Verteidigung gegen Hacker. Allerdings bedeutet dies auch, dass der Zugriff auf die eigenen Kryptowährungen mit einem höheren Aufwand verbunden ist, da die Wallet erst mit einem Gerät verbunden werden muss.

Die Frage der Verantwortung

Eine weitere zentrale Frage im Umgang mit Wallets ist die der Schlüsselverwaltung. Wer seinen privaten Schlüssel in eigener Obhut hat, der genießt die Vorteile der Selbstverwaltung. Hier kann niemand den Zugriff auf die eigenen Assets sperren oder beschränken. Es klingt verlockend, aber es birgt auch die volle Verantwortung: Geht der Schlüssel verloren, sind auch die digitalen Werte unwiederbringlich verloren. Hier kommt das Prinzip der Eigenverantwortung zum Tragen.

Doch es gibt auch die Möglichkeit, die Verwaltung des privaten Schlüssels einer dritten Partei, wie einer Kryptobörse, zu überlassen. Diese zentrale Verwahrung klingt zwar nach weniger Eigenverantwortung und Sorge, aber sie hat auch ihre Tücken. Sollte die dritte Partei den Zugriff auf die Wallet aus irgendeinem Grund sperren, hat man das Nachsehen.

Kryptowährungen sollten daher, auch wenn sie oft auf Börsen erworben werden, nicht dauerhaft dort gelagert werden. Der Grund? Bei Verwahrung durch dritte Parteien hat man keine direkte Kontrolle über die privaten Schlüssel und ist somit der dritten Partei vollends ausgeliefert. Das kann im Falle eines Konkurses der Börse oder bei einem Sicherheitsverstoß bedeuten, dass das eigene digitale Vermögen ernsthaft gefährdet ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der richtigen Wallet und die Entscheidung über die Verwahrung der Schlüssel essentiell für jeden sind, der in der Kryptowelt sicher navigieren möchte. Es lohnt sich, sorgfältig abzuwägen und sich umfassend zu informieren, um die eigenen digitalen Assets bestmöglich zu schützen.

Über Katharina Zeuch

Katharina Zeuch, eine Blockchain-Enthusiastin und Marketingexpertin, ist die Gründerin von Luna Vision, einer Web3-Marketingagentur. Mit einem Hintergrund in der Blockchain-Forschung und Erfahrung in der Startup-Branche widmet sie sich der Förderung der Akzeptanz von Blockchain-Technologie durch einen breit angelegten Ansatz. Als Host des Podcasts BLOCKTALES — Unchained Stories und als Mentorin im DLT Talents Programm teilt Katharina ihr Wissen und ihre Leidenschaft für die Blockchain-Technologie. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Blockchain-Technologie, Bitcoin, digitale Assets, Online-Marketing und Personal Branding. Sie können Katharina via LinkedIn kontaktieren.

Über die Digital Asset Academy

Die Digital Asset Academy ist eine exklusive Online-Plattform, welche Ihren Mitgliedern Zugang zu Lerninhalten sowie Marktupdates rund um digitale Vermögenswerte (“Digital Assets”) bietet. Die Digital Asset Academy ist bestrebt, ihre Mitglieder mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, um von den Möglichkeiten zu profitieren, die die Blockchain-Technologie bietet. Sie wurde von führenden Experten im Bereich digitaler Assets ins Leben gerufen (Philipp J.A. Hartmannsgruber, Masud Sultan, Katharina Zeuch).